Coming-of-Age-Film
Regie: Vincent Maël Cardona
mit: Thimotée Robart (Philippe) · Marie Colomb (Marianne) · Joseph Olivennes (Jérôme) · Fabrice Adde (Francis) · Louise Anselme (Nathalie)
Deutschland/Frankreich 2021 | 99 Minuten | ab 16
Zu Beginn der Mitterand-Ära in den 1980er-Jahren betreiben zwei Brüder einen Piratensender in der französischen Provinz. Beide lieben die gleiche Musik und dieselbe Frau. Der ältere, gewandtere von beiden rutscht zunehmend mehr in Drogenexzesse und Konflikte mit dem Vater ab, während der jüngere, talentiertere Bruder seinen Wehrdienst in West-Berlin antritt und die Chance erhält, sich beim Radiosender der britischen Truppen zu beweisen. Als Liebeserklärung an eine Hochphase der europäischen Popmusik entfaltet der sorgfältig und originell gestaltete Film sein Potenzial, während die tragische Familiengeschichte eher oberflächlich bleibt.
Drama
Regie: Sophie Hyde
mit: Daryl McCormack (Leo Grande) · Emma Thompson (Nancy Stokes) · Isabella Laughland (Becky)
Großbritannien 2022 | 97 Minuten | ab 12
Nach dem Tod ihres Ehemannes trifft sich eine pensionierte Religionslehrerin mit einem Sexarbeiter in einem Hotelzimmer, um all die verpassten Möglichkeiten der körperlichen Liebe nachzuholen. Doch bald stehen Erwartungen und gesellschaftliche Normen im Weg und verwandeln die eingekaufte Dienstleistung zunehmend in eine wortreiche Begegnung. Das Kammerspiel über Sex, Lügen und Einsamkeit entfaltet in vier Kapiteln eine etwas thesenhafte, unterhaltsame Versuchsanordnung mit geschliffenen Rededuellen und fein ausgespielter Situationskomik, in der es um das weibliche Begehren, gesellschaftliche Moralvorstellungen und das Geheimnis menschlicher Nähe geht.
Familienfilm
Regie: Sönke Wortmann
mit: Iris Berben (Dorothea) · Christoph Maria Herbst (Stephan) · Caroline Peters (Elisabeth) · Florian David Fitz (Thomas) · Justus von Dohnányi (René)
Deutschland 2022 | 87 Minuten | ab 0
Eine Mutter trifft sich mit ihren beiden längst erwachsenen Kindern und deren Familien auf der Insel Lanzarote, um kundzutun, dass sie inzwischen ihren Adoptivsohn geheiratet hat und dessen Nachnamen annehmen will. In der Fortsetzung der Komödie „Der Vorname“ bleibt es allerdings nicht beim Streit um Namen. Bald geht es nicht nur um Erziehungsmethoden, Sexualpraktiken, Geschlechterrollen, sondern auch um Lügen, Halbwahrheiten und familiäre Geheimnisse, wobei das Stakkato der Keifereien schnell alle Differenzen erschlägt. Der verbale Overkill erschwert wirkliche Reibungen, weshalb die Konflikte zwar wortreich ausgebreitet, aber nicht aufgelöst werden.
Drama
Regie: Ruben Östlund
mit: Woody Harrelson (Kapitän Thomas Smith) · Harris Dickinson (Carl) · Charlbi Dean (Yaya) · Oliver Ford Davies (Winston) · Zlatko Buric (Dimitry)
Schweden/Großbritannien/USA/Frankreich/Griechenland 2022 | 147 Minuten | ab 12
Ein junges Model-Paar in der Krise begibt sich auf eine Kreuzfahrt mit dekadenten Superreichen und strandet nach einem Angriff durch Piraten auf einer einsamen Insel, wo sich die bisherige Gesellschaftshierarchie plötzlich umdreht. Eine Satire über soziale Ungleichheit und festgefahrene Rollenbilder, die eher nummernartig als mit einer herkömmlichen Handlung versucht, die Verlogenheit des Kapitalismus vorzuführen. Manchmal besserwisserisch und zerfahren erzählt, aber durch die souveränen Schauspieler und den gnadenlosen Blick auf menschliche Unzulänglichkeiten teilweise auch als polemisch sozialkritische Komödie gelungen.
Horror
Regie: Mark Mylod
mit: Anya Taylor-Joy (Margot) · Ralph Fiennes (Chef Slowik) · Nicholas Hoult (Tyler) · John Leguizamo (Filmstar) · Janet McTeer (Lillian)
USA 2022 | 108 Minuten | ab 16
Ein junger Mann und eine Frau wollen auf einer entlegenen Insel mit anderen Gästen ein exklusives Feinschmecker-Restaurant besuchen. Der auratische Starkoch hat jedoch ein Menü ganz besonderer Art vorbereitet. Je länger das Mahl dauert, umso bedrohlicher stellt sich die Lage für die Gesellschaft dar, die sich in der Gewalt eines Wahnsinnigen befindet. Beunruhigender, mit schwarzem Humor wuchernder Horrorthriller, der mit raffinierten Mitteln einer tiefgründigen Satire die parasitäre Leere des modernen Konsumspektakels vor Augen führt. Die Grausamkeit des Kochs gerät dabei nie zur Karikatur des Bösen, sondern wird auf tiefe Traurigkeit und emotionale Erstarrung zurückgeführt.
Drama
Regie: Maria Schrader
mit: Carey Mulligan (Megan Twohey) · Zoe Kazan (Jodi Kantor) · Patricia Clarkson (Rebecca Corbett) · André Braugher (Dean Baquet) · Jennifer Ehle (Laura Madden)
USA 2022 | 129 Minuten | ab 12
Zwei Reporterinnen der „New York Times“ stoßen bei Recherchen über sexuellen Missbrauch in Hollywood immer wieder auf den Namen des Produzenten Harvey Weinstein. Betroffene wollen sich nicht öffentlich äußern, doch die beiden Journalistinnen lassen nicht locker und sich auch von Drohungen nicht von ihrer Arbeit abbringen. Beeindruckendes Drama über den langen, beschwerlichen Kampf, Angst, Scham und Sprachlosigkeit zu überwinden und sich auch von einem Heer aus Anwälten nicht einschüchtern zu lassen. Die konzentrierte Aufarbeitung des Falles, der eine Lawine ähnlicher Vorwürfe ins Rollen brachte, gibt den Frauen eine filmische Stimme. Ein ebenso zurückhaltender wie äußerst wütender Film. - Sehenswert
Biopic
Regie: Kasi Lemmons
mit: Naomi Ackie (Whitney Houston) · Stanley Tucci (Clive Davis) · Ashton Sanders (Bobby Brown) · Tamara Tunie (Cissy Houston) · Nafessa Williams (Robyn Crawford)
USA 2022 | 145 Minuten | ab 12
Ein biografischer Film über das Leben der Pop-Sängerin Whitney Houston (1963-2012), der ihre Karriere vom ersten Erfolg bis zum frühen Tod nachzeichnet und sich dabei vor allem auf das konfliktgeladene familiäre Umfeld konzentriert. Zentrale Motive sind der Kampf um die eigene Identität, die Enttäuschungen der Liebe und der Ruin durch Drogen, wobei Houstons Talent und Stärke mehr Aufmerksamkeit eingeräumt werden als ihrem tiefen Fall. Der Vollständigkeitsanspruch des Films lässt die Erzählung etwas gehetzt und zerstreut wirken, doch dank exzellenter Schauspieler und einer pointierten Regie gibt es immer wieder emotional dichte Momente.
Komödie
Regie: Karoline Herfurth
mit: Karoline Herfurth (Klara) · Nora Tschirner (Jule) · Milena Tscharntke (Johanna) · Ulrike Kriener (Marion) · Aaron Altaras (Ole)
Deutschland 2022 | 116 Minuten | ab 12
Eine alleinstehende Radiomoderatorin von Ende dreißig will endlich ein Kind. Als mehrere Blind Dates nicht fruchten, sucht sie einen Samenspender, verliebt sich dabei aber in einen zehn Jahre jüngeren Pfleger, der noch nicht an Nachwuchs denkt. Die Komödie skizziert weibliche Lebensentwürfe zwischen Torschlusspanik und der Angst, nicht geliebt zu werden, zu enger Mutterbindung und dem Gefühl, Baby und Beziehung nicht miteinander vereinbaren zu können. Dabei gelingen ungewöhnliche Bilder und absurd-komische Szenen, doch insgesamt trägt der Film schwer an der Vielzahl seiner Themen, und überdies mangelt es den flachen Dialogen oftmals an Esprit und Ironie.
Komödie
Regie: Lauriane Escaffre
mit: Karin Viard (Maria Rodrigues) · Grégory Gadebois (Hubert) · Philippe Uchan (Oratio Rodrigues) · Noée Abita (Naomie Hosseinzadeh) · Lauriane Escaffre (Florence Desnoyers)
Frankreich 2022 | 93 Minuten | ab 12
Eine verheiratete Frau Ende 40 fängt als Reinigungskraft in der Pariser Akademie der Künste an. Plötzlich eröffnet sie sich ihr eine völlig neue Welt. Durch die Berührung mit moderner Kunst und den Kontakt mit einer jungen Generation lernt sie, aus sich herauszugehen und nach ihren Sehnsüchten und Interessen zu suchen, und beginnt zu ahnen, dass sie ihr Leben verändern muss. Lichtblicke setzen einige durchaus überraschende Bildideen, in denen sich der Wandel im Leben der Hauptfigur am greifbarsten vermittelt.
Dokumentarisches Porträt (OmU)
Regie: Daniel Geller
USA 2021 | 118 Minuten | ab 0
Eingeladen sind alle Interessierten (Mitglieder und Nicht-Mitglieder)
Musikalisch begleitet wird der Frühjahrsempfang von Uwe Oswald.
Der Eintritt ist frei!
Der Song „Hallelujah“ von Leonard Cohen (1934-2016) steht im Zentrum des dokumentarischen Porträts über den kanadischen Sänger mit jüdischen Wurzeln, ein Lied, an dem er angeblich mindestens sieben Jahre gefeilt und für das er unzählige Strophen gedichtet hatte. Cohens Plattenlabel „Columbia Records“ lehnt das Lied allerdings ab, das dann als Coverversion berühmter Interpreten um die Welt ging und zum Ohrwurm wurde. Anhand dieses Songs und mit teils unveröffentlichtem Archivmaterial und vielen Interviews zeichnet der umsichtige Film die wechselhafte Karriere von Leonard Cohen so unterhaltsam wie inspirierend nach. - Sehenswert
Drama
Regie: Aron Lehmann
mit: Corinna Harfouch (Selma) · Luna Wedler (Luise) · Benjamin Radjaipour (Frederik) · Karl Markovics (Optiker) · Rosalie Thomass (Marlies)
Deutschland 2022 | 109 Minuten | ab 12
Für ein Mädchen, das behütet in einem Dorf im Westerwald bei seiner Großmutter aufwächst, ändert sich das Leben an jenem Tag, nachdem seine Oma von einem Okapi geträumt hat. Jahre später verliebt sie sich als junge Frau, trägt aber die Last der Vergangenheit weiter in sich. Um diese Kerngeschichte herum drapiert die Romanverfilmung zahlreiche schrullige Figuren und entfaltet dank einer sorgsamen Inszenierung kongenial die Balance aus Ironie und Intimität. Mit pointierten Dialogen und sparsamer Musikuntermalung demonstriert der Film, wie ungeschönt und schwerelos sich von Tod und Liebe erzählen lässt. - Sehenswert
Drama
Regie: Hüseyin Tabak
mit: Laurì (Oskar / Lili) · Florian David Fitz (Ben) · Marie Burchard (Mira) · Burghart Klaußner (Herr Kornmann) · Juan Lo Sasso (Diego Ortiz Costa)
Deutschland 2022 | 122 Minuten | ab 6
Ein Polizist, der nach der Trennung von seiner Frau in Selbstmitleid und Alkohol versinkt, wird damit konfrontiert, dass sein Kind, das er als Sohn kennt, sich als Mädchen fühlt und fortan als solches behandelt werden will. Das feinfühlige Familiendrama fokussiert dabei mehr auf den inneren Konflikt des Vaters und auf die Reaktionen der Umwelt als darauf, was in dem Transkind vor sich geht. Das funktioniert dank der überzeugenden Schauspieler über weite Strecken sehr gut, doch immer dann, wenn es um Grundsatzfragen und Gender Trouble geht, werden die Dialoge recht thesenhaft und weniger überzeugend.
Drama
Regie: Aron Lehmann
mit: Corinna Harfouch (Selma) · Luna Wedler (Luise) · Benjamin Radjaipour (Frederik) · Karl Markovics (Optiker) · Rosalie Thomass (Marlies)
Deutschland 2022 | 109 Minuten | ab 12
Für ein Mädchen, das behütet in einem Dorf im Westerwald bei seiner Großmutter aufwächst, ändert sich das Leben an jenem Tag, nachdem seine Oma von einem Okapi geträumt hat. Jahre später verliebt sie sich als junge Frau, trägt aber die Last der Vergangenheit weiter in sich. Um diese Kerngeschichte herum drapiert die Romanverfilmung zahlreiche schrullige Figuren und entfaltet dank einer sorgsamen Inszenierung kongenial die Balance aus Ironie und Intimität. Mit pointierten Dialogen und sparsamer Musikuntermalung demonstriert der Film, wie ungeschönt und schwerelos sich von Tod und Liebe erzählen lässt. - Sehenswert
Drama
Regie: Benito Zambrano
mit: Elia Galera (Marina) · Eva Martin (Anna) · Mariona Pagés (Anita) · Marilú Marini (Ùrsula) · Tommy Schlesser (Mathias)
Spanien/Luxemburg 2022 | 121 Minuten | ab 12
Zwei jahrelang zerstrittene Schwestern erben von einer unbekannten Frau eine Backstube in einem kleinen Dorf auf Mallorca. Als sie das Anwesen verkaufen wollen, kommt es nicht nur zu einer Wiederannäherung der beiden Frauen und zu einigen lebensverändernden Entscheidungen. Nachforschungen bringen auch ein lang gehütetes Geheimnis ans Licht. Nach einer Romanvorlage.
Komödie
Regie: Bernard Campan
mit: Bernard Campan (Louis Caretti) · Alexandre Jollien (Igor Parat) · Tiphaine Daviot (Cathy) · Julie-Anne Roth (Nicole) · La Castou (Igors Mutter)
Schweiz/Frankreich 2021 | 92 Minuten | ab 6
Der Leiter eines Schweizer Bestattungsunternehmens fährt bei einer Fahrt nach Montpellier auf einer Landstraße einen Fahrradlieferanten an und wird ihn von da an nicht mehr los. Der Mann leidet an zerebraler Kinderlähmung, entpuppt sich trotz seiner unkoordinierten Bewegungen aber als Hobby-Philosoph, der ständig ein passendes Zitat auf den Lippen hat. Tragikomödie über eine ungewöhnliche Männerfreundschaft, bei der sich die Figuren durch ihre unterschiedliche Beschäftigung mit dem Tod näherkommen. Der charmante und anspruchsvolle Film kreist auch um die Frage, was Glück und ein erfülltes Leben ausmachen, und überzeugt auch in den Nebenepisoden. - Sehenswert
Drama
Regie: Luca Guadagnino
mit: Taylor Russell (Maren Yearly) · Timothée Chalamet (Lee) · Michael Stuhlbarg (Jake) · Mark Rylance (Sully) · Chloë Sevigny (Janelle Yearly)
Italien/USA 2022 | 131 Minuten | ab 16
Eine junge Frau mit einem starken kannibalistischen Drang driftet auf der Suche nach ihrer Mutter durch die USA. Dabei trifft sie auf andere ihrer Art, auch einen jungen Mann. Die beiden werden ein Liebespaar und werden auf ihrem gemeinsamen Trip mit alternativen Lebensmodellen zu ihrer geteilten Veranlagung, den Konsequenzen ihres Handelns und ihrer Vergangenheit konfrontiert. Daraus entsteht eine kuriose Mischung aus Coming-of-Age-Geschichte, Road Movie und Kannibalen-Horror. Die Figuren geraten weniger ambivalent als blass, und da der elegant dahingleitende Film mehr an konsumierbarer Melancholie als an drastischer Erfahrung interessiert ist, bleibt auch die emotionale Wucht verhalten.
Drama
Regie: Lukas Dhont
mit: Eden Dambrine (Léo) · Gustav de Waele (Rémi) · Émilie Dequenne (Sophie) · Léa Drucker (Nathalie) · Kevin Janssens (Peter)
Belgien/Niederlande/Frankreich 2022 | 104 Minuten | ab 12
Zwei 13-jährige Jungen verbindet eine tiefe Freundschaft, die einen schweren Schlag erfährt, als sie auf die Oberschule kommen und mit ungekannten Fragen und Gerüchten über ihre Unzertrennlichkeit konfrontiert werden. Dies führt bei dem einen zur Flucht in die Lüge und (Selbst-)Verleugnung, bei dem anderen zum Rückzug in sich selbst und einem aggressiven Verhalten gegenüber seinem Freund. Erschütterndes Drama über das Zerbrechen einer engen Kinderfreundschaft in der Konfrontation mit der Gesellschaft an der Schwelle zur Pubertät. Vor allem im ersten Teil detailgenau und sehr eng an den sensibel gespielten Hauptfiguren, bietet der zweite Teil eher Schlaglichter einer Schockstarre angesichts eines Leids, das weder mit Worten noch mit Taten wiederaufgehoben werden kann. - Sehenswert
Drama
Regie: Martin McDonagh
mit: Colin Farrell (Pádraic Súilleabháin) · Brendan Gleeson (Colm Doherty) · Kerry Condon (Siobhan Súilleabháin) · Barry Keoghan (Dominic Kearney) · Pat Shortt (Jonjo Devine)
Irland/Großbritannien/USA 2022 | 115 Minuten | ab 16
Auf einer abgelegenen irischen Insel kündigt ein Mann in den frühen 1920er-Jahren seinem langjährigen Weggefährten aus heiterem Himmel die Freundschaft. Weil der sich aber nicht so leicht abspeisen lassen will, fährt der andere schwere Geschütze auf. Zwischen schwarzer Komödie und finsterer Charakterstudie wechselnder Film, der gleichzeitig mit mythischen und allegorischen Elementen spielt. Die etwas konstruiert wirkende Prämisse nutzt er, um sich dem einsamen, monotonen Alltag in der Abgeschiedenheit sowie Fragen um die Endlichkeit des Lebens zu widmen. Manchmal zu sehr um den Effekt bemüht, aber einprägsam in der Darstellung seiner gebrochenen Männerfiguren.
Biopic
Regie: Fatih Akin
mit: Emilio Sakraya (Xatar) · Mona Pirzad (Rasal Hajabi) · Majid Bakhtiari (Mullah) · Sogol Faghani (Sogol Faghani) · Julia Goldberg (Leila)
Deutschland/Italien/Niederlande/Frankreich 2022 | 138 Minuten | ab 16
Filmische Biographie des kurdisch-stämmigen Rappers Giwar Hajabi alias Xatar. Nach der Flucht der Eltern aus Teheran nach Deutschland steigt er zum gefürchteten Großdealer auf, der nebenbei noch Musik machen will. Doch ein schlecht geplanter Überfall auf einen Goldtransport befördert ihn ins Gefängnis. Was als aufschlussreiche Geschichte über Flucht und Vertreibung beginnt, mündet in die Glorifizierung eines ambivalenten Helden, der viel zu brutal und skrupellos agiert, um als Identifikationsfigur zu dienen. Dabei interessiert sich der Film auffallend wenig für die Musik und die Texte und kann nie deutlich machen, was Hajabi mit seiner Kunst aussagen will.
Drama
Regie: Hüseyin Tabak
mit: Laurì (Oskar / Lili) · Florian David Fitz (Ben) · Marie Burchard (Mira) · Burghart Klaußner (Herr Kornmann) · Juan Lo Sasso (Diego Ortiz Costa)
Deutschland 2022 | 122 Minuten | ab 6
Ein Polizist, der nach der Trennung von seiner Frau in Selbstmitleid und Alkohol versinkt, wird damit konfrontiert, dass sein Kind, das er als Sohn kennt, sich als Mädchen fühlt und fortan als solches behandelt werden will. Das feinfühlige Familiendrama fokussiert dabei mehr auf den inneren Konflikt des Vaters und auf die Reaktionen der Umwelt als darauf, was in dem Transkind vor sich geht. Das funktioniert dank der überzeugenden Schauspieler über weite Strecken sehr gut, doch immer dann, wenn es um Grundsatzfragen und Gender Trouble geht, werden die Dialoge recht thesenhaft und weniger überzeugend.
Drama | Satire
Regie: Ruben Östlund
mit: Woody Harrelson (Kapitän Thomas Smith) · Harris Dickinson (Carl) · Charlbi Dean (Yaya) · Oliver Ford Davies (Winston) · Zlatko Buric (Dimitry)
Schweden/Großbritannien/USA/Frankreich/Griechenland 2022 | 147 Minuten | ab 12
Ein junges Model-Paar in der Krise begibt sich auf eine Kreuzfahrt mit dekadenten Superreichen und strandet nach einem Angriff durch Piraten auf einer einsamen Insel, wo sich die bisherige Gesellschaftshierarchie plötzlich umdreht. Eine Satire über soziale Ungleichheit und festgefahrene Rollenbilder, die eher nummernartig als mit einer herkömmlichen Handlung versucht, die Verlogenheit des Kapitalismus vorzuführen. Manchmal besserwisserisch und zerfahren erzählt, aber durch die souveränen Schauspieler und den gnadenlosen Blick auf menschliche Unzulänglichkeiten teilweise auch als polemisch sozialkritische Komödie gelungen.
Familienfilm
Regie: Sönke Wortmann
mit: Iris Berben (Dorothea) · Christoph Maria Herbst (Stephan) · Caroline Peters (Elisabeth) · Florian David Fitz (Thomas) · Justus von Dohnányi (René)
Deutschland 2022 | 87 Minuten | ab 0
Eine Mutter trifft sich mit ihren beiden längst erwachsenen Kindern und deren Familien auf der Insel Lanzarote, um kundzutun, dass sie inzwischen ihren Adoptivsohn geheiratet hat und dessen Nachnamen annehmen will. In der Fortsetzung der Komödie „Der Vorname“ bleibt es allerdings nicht beim Streit um Namen. Bald geht es nicht nur um Erziehungsmethoden, Sexualpraktiken, Geschlechterrollen, sondern auch um Lügen, Halbwahrheiten und familiäre Geheimnisse, wobei das Stakkato der Keifereien schnell alle Differenzen erschlägt. Der verbale Overkill erschwert wirkliche Reibungen, weshalb die Konflikte zwar wortreich ausgebreitet, aber nicht aufgelöst werden.
Drama
Regie: Aelrun Goette
mit: Marlene Burow (Suzie) · Sabin Tambrea (Rudi) · David Schütter (Coyote) · Claudia Michelsen (Dr. Elsa Wilbrodt) · Jördis Triebel (Gisela)
Deutschland 2022 | 101 Minuten | ab 12
Nach einem Schulverweis soll sich eine Jugendliche in der DDR der 1980er-Jahre in einem Kabelwerk als würdiges Mitglied der sozialistischen Gesellschaft erweisen. Als sie durch Zufall als Mannequin entdeckt wird, eröffnet sich ihr eine neue Welt durch den Kontakt mit dem schillernden Mode-Underground in Ostberlin. Ihr Freiheitsbegriff wird aber auch dort herausgefordert. Persönlich gefärbtes Drama aus eigenen Erinnerungen der Regisseurin, verbunden mit einem würdigenden Blick auf die Modeszene der DDR. Dieser geht durch einen überladenen Plot aber oft unter, sodass sich vor allem die lustvolle Revision des Klischees vom „grauen“ Osten einprägt.
Drama
Regie: Slony Sow
mit: Gérard Depardieu (Gabriel Carvin) · Kyôzô Nagatsuka (Tetsuichi Morita) · Pierre Richard (Rufus) · Rod Paradot (Nino Carvin) · Sandrine Bonnaire (Louise Carvin)
Frankreich/Japan 2022 | 107 Minuten | ab 6
Ein angesehener französischer Sternekoch hat sich durch die Hingabe an seinen Beruf vom eigentlichen Leben entfernt. Nach einem Herzinfarkt büxt er nach Japan aus, um das Geheimnis von Umami, der fünften Geschmacksrichtung des Gaumens, zu ergründen. Seine Reise erweist sich dabei als eine Art Heilkur – Ehe- und Familientherapie inbegriffen.
Literaturverfilmung
Regie: Sonja Heiss
mit: Arsseni Bultmann (Joachim mit 14 Jahren) · Laura Tonke (Mutter) · Devid Striesow (Vater) · Pola Geiger (Marlene) · Camille Loup Moltzen (Joachim mit 7 Jahren)
Deutschland 2022 | 116 Minuten | ab 12
Verfilmung des gleichnamigen Buches aus dem fünfteiligen Romanzyklus „Alle Toten fliegen hoch“ von Joachim Meyerhoff. Der kleine Joachim wächst auf dem Gelände der Kinder- und Jugendpsychiatrie Hesterberg in Schleswig auf. Während seine Mutter von Italien träumt, geht der Vater seine eigenen Wege. Ebenso anrührende wie witzige Tragikomödie, die in subjektiven Anekdoten von einer Kindheit und Jugend an einem ungewöhnlichen Ort erzählt. Darüber hinaus geht es glaubwürdig und anspruchsvoll um Geschwisterkonflikte und den Tod, unvollkommene Väter und die Loslösung vom Elternhaus, um Freude und Trauer. In den Hauptrollen perfekt gespielt. - Sehenswert ab 14.
Drama
Regie: Felix Van Groeningen
mit: Alessandro Borghi (Bruno) · Luca Marinelli (Pietro) · Filippo Timi (Giovanni) · Elena Lietti (Francesca) · Gualtiero Burzi (Luigi)
Italien/Belgien/Frankreich 2022 | 148 Minuten | ab 6
Ein Junge aus Turin lernt in den 1980er-Jahren während der Sommerferien im Aostatal einen anderen Jungen aus der Gegend kennen. Obwohl beide sehr unterschiedlich sind, werden sie Freunde. 15 Jahre später begegnen sie sich als Erwachsene wieder und erfüllen ein Vermächtnis, indem sie eine baufällige Hütte in den Bergen wiederherrichten. Die wortkarge Romanverfilmung setzt auf eindringliche Bilder, die aber im fast quadratischen 4:3-Format gefilmt sind und weniger auf Überwältigung als auf innere Entwicklungen und Befindlichkeiten setzen. Ein intimes, meisterliches Werk über das Auf und Ab des Lebens. - Sehenswert
Drama
Regie: Frauke Finsterwalder
mit: Susanne Wolff (Elisabeth von Österreich-Ungarn) · Sandra Hüller (Irma Gräfin von Sztáray) · Georg Friedrich (Erzherzog Viktor von Österreich) · Stefan Kurt (Graf von Berzeviczy) · Sophie Hutter (Fritzi)
Deutschland/Österreich/Schweiz 2023 | 132 Minuten | ab 12
In einer fantasievollen Variation von realen historischen Figuren und Motiven rund um Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn zieht eine neue Hofdame in eine Art futuristische Kommune auf Korfu. Mit spielerischer Freiheit und ohne psychologische oder historische Neuinterpretation unternimmt der Film eine eher traumlogische Annäherung, deren Kapriolen aber aus dem historischen Stoff selbst heraus legitimiert erscheinen, einem anarchischen Zwischenreich zwischen Geschichts- und Gewichtskontrolle. Bei aller Leichtigkeit fasst die Kamera die abgründigen Spannungen dabei so unaufdringlich wie unausweichlich ins Bild. - Sehenswert
Drama
Regie: Lars Kraume
mit: Leonard Scheicher (Alexander Hoffmann) · Girley Charlene Jazama (Kezia Kunouje Kambazembi) · Peter Simonischek (Professor von Waldstätten) · Sven Schelker (Wolf von Crensky) · Max Koch (Korporal Kramer)
Deutschland 2022 | 116 Minuten | ab 12
Ein deutscher Ethnologe wird 1896 in Berlin mit einer Herero-Frau konfrontiert, die den Vorstellungen einer evolutionistischen Rassentheorie widerspricht. Als es wenig später in der Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“ zum Krieg kommt, lässt er sich im Dienst des Völkerkundemuseums in den Genozid an Herero und Nama verwickeln. Statt auf opulente Massenszenen setzt das historische Drama auf eine überschaubare Gruppe von Personen und verfolgt das Schicksal des Protagonisten, dessen Idealismus nicht nur keine Gräuel verhindert, sondern in mehreren Zeitsprüngen bis 1920 vollständig korrumpiert wird.
Drama
Regie: Park Chan-Wook
mit: Tang Wei (Song Seo-rae) · Go Kyung-Pyo (Soo-wan) · Park Hae-il (Jang Hae-joon) · Teo Yoo (Lee Joo Im) · Lee Jung-hyun (Jung-an)
Südkorea 2022 | 138 Minuten | ab 16
Ein Sonderermittler der Polizei in Busan untersucht den Fall eines abgestürzten Bergsteigers und verdächtigt dessen aus China stammende Ehefrau. Er beschattet sie rund um die Uhr, träumt sich aber auch in ihr Leben hinein, was der Frau nicht verborgen bleibt, die ihrerseits ihr Gegenüber ausspäht. Die barock ausgeschmückte, temporeich verzweigte und sich in ihren Verästelungen spiegelnde Liebestragödie entfaltet ein kunstvolles Vexierspiel, das mehr als einmal zusammenschnurrt, ohne seine Geheimnisse preiszugeben. Mit virtuosen Erzähl- und Perspektivenwechseln leuchtet sie eine komplizierte Romanze mit Abgründen aus, die stets als bessere Alternative zu einem illusionslosen Dasein erscheint. - Sehenswert
Komödie
Regie: Lutz Heineking
mit: Tom Schilling (Andreas) · David Kross (David) · Lavinia Wilson (Linda) · Svenja Jung (Rebecca) · Serkan Kaya (Bernhard)
Deutschland/Belgien 2023 | 105 Minuten | ab 12
Eine Gruppe arroganter Frankfurter Investmentbanker muss sich auf einem schottischen Landsitz am Wochenende einem Teamcoaching unterziehen. Ihre Abteilung soll restrukturiert und einer von ihnen entlassen werden. Nicht jeder ist dabei in der Lage, seine siegesgewisse Fassade aufrechtzuerhalten. Die satirische Kriminalkomödie um Eitelkeiten und menschliche Abgründe dekonstruiert süffisant die Klischees einer selbstverliebten Ego-Welt und glänzt neben dem spielfreudigen Ensemble insbesondere durch den kunstvollen Wechsel der Erzählperspektiven.
Drama
Regie: Ilker Çatak
mit: Leonie Benesch (Carla Nowak) · Leonard Stettnisch (Oskar) · Eva Löbau (Friederike Kuhn) · Anne-Kathrin Gummich (Dr. Bettina Böhm) · Michael Klammer (Thomas Liebenwerda)
Deutschland 2023 | 98 Minuten | ab 12
Eine engagierte Lehrerin will an ihrer neuen Schule alles richtig machen und schaltet sich in die schulische Untersuchung eines Diebstahls ein, was allerdings schnell zu einer Reihe von Verwerfungen führt, die wie in einer klassischen Tragödie immer schlimmer werden. Das außergewöhnliche, im engen 4:3-Format gefilmte Drama konzentriert sich ganz auf die Pädagogin, die sich an ihren moralischen Ansprüchen zu überheben droht, führt aber auch das Publikum aufs Glatteis. Der spannungsgeladene, mit subtilem Humor inszenierte Film kreist um Be- und Verurteilungen in einer sich perfekt wähnenden Gesellschaft, die sich darüber selbst ein Bein stellt. - Sehenswert
Abenteuer
Regie: David Wnendt
mit: Levy Rico Arcos (Lukas) · Rafael Luis Klein-Heßling (Gino) · Vincent Wiemer (Julius) · Aaron Maldonado-Morales (Sanchez) · Luvre47 (Marco)
Deutschland 2022 | 119 Minuten | ab 12
Drei heranwachsende Jungs leben Anfang der 2000er-Jahre in Gropiusstadt, einem sozialen Brennpunkt in Berlin-Neukölln. Die Teenager stammen aus zerrütteten Familien und bekommen früh die erbarmungslosen Gesetze der Straße zu spüren. Zwischen Abhängen, (erfolgloser) Anmache von Mädchen, aber auch Schutzgelderpressung durch Drogendealer versuchen sie sich zu behaupten. Das Sozialdrama basiert auf der autofiktionalen Vorlage des Autors Felix Lobrecht und wartet mit Spannung, (zu) viel Tempo und Lokalkolorit auf. Allerdings hält sich der Film zu sehr an Äußerlichkeiten fest und beschwört mehr Schicksalshaftigkeit als nötig.
Liebesfilm
Regie: Emily Atef
mit: Marlene Burow (Maria) · Felix Kramer (Henner) · Cedric Eich (Johannes Brendel) · Silke Bodenbender (Marianne) · Jördis Triebel (Hannah)
Deutschland 2022 | 133 Minuten | ab 16
Im Sommer nach dem Mauerfall beginnt eine 18-jährige Schülerin, die auf dem Bauernhof ihres Freundes lebt, ein Verhältnis mit einem doppelt so alten Mann aus ihrem Dorf an der deutsch-deutschen Grenze. Die auf die körperliche Energie abhebende Romanverfilmung mit drastischen, auch Gewaltelemente beinhaltenden Sexszenen kreist um die Begegnung zweier Außenseiter in einer Übergangszeit. Die Darstellung des ostdeutschen Landlebens kurz vor dem Ende der DDR wirkt zwar mitunter etwas kulissenhaft, doch die zwischen Ruhe und eruptiven Ausbrüchen wechselnde Beziehung des ungleichen Paars fasst die ambivalente Verbindung der beiden in Bilder gemeinsam erlittener Unausweichlichkeit.
Kriegsfilm
Regie: Edward Berger
mit: Felix Kammerer (Paul Bäumer) · Albrecht Schuch (Stanislaus Katczinsky) · Moritz Klaus (Frantz Müller) · Aaron Hilmer (Albert Kropp) · Edin Hasanovic (Tjaden)
Deutschland 2021 | 142 Minuten | ab 16
Neuverfilmung des berühmten Antikriegsromans von Erich Maria Remarque. Mehrere Abiturienten melden sich im Frühjahr 1917 freiwillig, um an der Westfront in Frankreich am Ersten Weltkrieg teilzunehmen. Doch die anfängliche Begeisterung weicht schnell der Desillusionierung angesichts des Grauens und der Brutalität des Krieges. Die aufwändig realisierte Literaturverfilmung setzt teilweise andere Akzente als der Roman und die Erstverfilmung aus dem Jahr 1930 und greift zusätzliche politische Themen auf, etwa Friedensverhandlungen. Das Hauptgewicht liegt auf der wirklichkeitsnahen Darstellung der Schlachten, die an Grausamkeit nichts aussparen.
Drama
Regie: Christian Petzold
mit: Thomas Schubert (Leon) · Paula Beer (Nadja) · Langston Uibel (Felix) · Enno Trebs (Devid) · Matthias Brandt (Helmut)
Deutschland 2023 | 102 Minuten | ab 12
Ein junger Schriftsteller, der an einem neuen Roman arbeitet, reist im Hitzesommer 2022 mit einem Freund in ein Ferienhaus an der Ostsee. Dort treffen sie auf eine Frau und einen Mann, die in dem Haus ebenfalls zu Gast sind. Während der Freund sich schnell mit den beiden anfreundet, ist der Schriftsteller irritiert, was auch nicht besser wird, als sein Verleger zu dem Quartett hinzustößt. Überdies wird ein Waldbrand zunehmend zur Bedrohung. Der zunächst heiter getönte, beim Umschlagen ins Dramatische aber zunehmend distanzierte Film arbeitet fein die Spannungen zwischen den Figuren heraus und kreist vielschichtig-lakonisch um die Flüchtigkeit des Lebens und seiner Glücksmöglichkeiten. - Sehenswert
Drama
Regie: Darren Aronofsky
mit: Brendan Fraser (Charlie) · Sadie Sink (Ellie) · Ty Simpkins (Thomas) · Hong Chau (Liz) · Samantha Morton (Mary)
USA 2022 | 117 Minuten | ab 12
Ein extrem übergewichtiger Dozent für kreatives Schreiben, der einsam und allein in einem schäbigen Haus lebt, erfährt, dass er wegen eines Herzleidens nicht mehr lange zu leben hat. Kurz vor seinem Tod will er sich mit seiner heranwachsenden Tochter und ihrer Mutter aussöhnen, die er wegen seines schwulen Partners verlassen hat. Mitreißendes Drama, das vor allem durch die äußere Verwandlung des Hauptdarstellers und seine glaubwürdige Darstellung Aufsehen erregt. Trotz einer Tendenz zum Pathos ein Film, der intensiv von der ambivalenten Kraft zwischenmenschlicher Beziehungen sowie des Glaubens erzählt, die gleichermaßen zutiefst verletzen wie Halt und Hoffnung geben können. - Ab 16.
Drama
Regie: Marie-Castille Mention-Schaar
mit: Oulaya Amamra (Zahia Ziouani) · Lina El Arabi (Fettouma Ziouani) · Niels Arestrup (Sergiu Celibidache) · Nadia Kaci (Zahias Mutter) · Zinedine Soualem (Zahias Vater)
Frankreich 2022 | 115 Minuten | ab 6
Zwei 17-jährige Zwillingsschwestern aus einer Pariser Vorstadt wollen in den 1990er-Jahren Dirigentin beziehungsweise Cellistin werden, stoßen aber sowohl im Gymnasium wie im Konservatorium auf große Widerstände. Deshalb beschließen sie, ein eigenes Orchester zu gründen, das Musiker aus allen Kulturen offensteht. Das biografische Sozialdrama stützt sich auf die Lebensgeschichten von Zahia und Fettouma Ziouani, die als Töchter algerischer Einwanderer 1998 das Sinfonie-Orchester Divertimento gründeten. Der konventionell erzählte, aber einfühlsame Film kritisiert Frauenfeindlichkeit, Rassismus und Klassendünkel und entschädigt für Klischees mit schwungvollen Musikdarbietungen. - Ab 12.
Drama
Regie: Lars Kraume
mit: Caroline Peters (Greta Brenner) · Burghart Klaußner (Alexander Kirchner) · Carmen-Maja Antoni (Frau Meisner) ·
Deutschland 2023 | 92 Minuten | ab 6
Eine impulsive Frau küsst einen wildfremden Mann an einer Bushaltestelle auf den Nacken und verwickelt ihn in langwierige Gespräche. Die quirlige Exzentrikerin erfindet gerne Geschichten und drängt sich immer wieder in das streng geregelte Alltagsleben des deutlich älteren Einzelgängers. Trotz ihrer großen Persönlichkeitsunterschiede verlieben sich die beiden einsamen Seelen. Die etwas wortlastige Adaption eines Theaterstücks übernimmt die überraschenden Wendungen und schlagfertigen Dialoge der Vorlage und ergänzt sie um gutes Timing und erstklassige Darstellerleistungen. Ein kurzweiliger Mix aus Screwball Comedy und Melodram, der Mut macht, erstarrte Alltagsrituale zu überdenken und auch einer späten Romanze eine Chance zu geben. - Ab 14.
Komödie
Regie: Franck Dubosc
mit: Franck Dubosc (Tony) · Louna Espinosa (Maria) · Jean-Pierre Darroussin (Gilles) · Marie-Philomène Nga (Fanny Massamba) · Karina Marimon (Carmen)
Frankreich 2022 | 103 Minuten | ab 6
Ein einzelgängerischer Busfahrer in den Fünfzigern beschließt nach einem Herzinfarkt, den Kontakt zu seiner Tochter zu suchen, die er zuletzt als Kind gesehen hat. Da es ihm schwerfällt, sich ihr zu offenbaren, will er an einem Kurs der Tanzlehrerin teilnehmen, muss dafür allerdings erst einmal die Grundlagen des Gesellschaftstanzes lernen. Eine sympathische, gut gespielte Komödie um den Versuch, in der zweiten Hälfte des Lebens die Fehler der ersten auszubügeln. Die Furcht vor Ablehnung und Einsamkeit nimmt der Film ernsthaft, wenngleich auch mit satirischem Biss auf, während vor allem das Verstellungsspiel eines tanzenden Tanzverächters für originelle Pointen sorgt. - Ab 14.
Drama
Regie: German Kral
mit: Diego Cremonesi (Julio Färber) · Marina Bellati (Mariela Martínez) · Regina Lamm (Dorothe Färber) · Carlos Portaluppi (Carlos Acosta) · Manuel Vicente (Atilio Fernández)
Deutschland/Argentinien 2023 | 93 Minuten | ab 12
Ein alleinerziehender Musiker, der tagsüber einen kleinen Schuhladen in Buenos Aires betreibt, will 2001 mit seiner Mutter und seiner Tochter nach Berlin auszuwandern, weil sich die wirtschaftliche Misere immer mehr zuspitzt. Doch dann lernt er eine impulsive Taxifahrerin kennen und erlebt auch musikalisch einen Neuanfang. Eine filmische Liebeserklärung an den argentinischen Tango, die mit vielschichtigen Figuren und einem soliden Ensemble von einer Zeit erzählt, die von Armut, Arbeitslosigkeit und Massenprotesten geprägt war. Das temperamentvolle Drama partizipiert auch von der Melancholie bekannter Tango-Lieder. - Ab 14.
Drama
Regie: Carine Tardieu
mit: Fanny Ardant (Shauna Loszinsky) · Melvil Poupaud (Pierre Escande) · Cécile de France (Jeanne Escande) · Florence Loiret-Caille (Cécilia) · Sharif Andoura (Georges)
Frankreich/Belgien 2021 | 114 Minuten | ab 12
Fünfzehn Jahre nach einer ersten Begegnung, die beide als schicksalhaft erfahren haben, treffen eine 70-jährige Frau und ein 45-jähriger Arzt wieder aufeinander und verlieben sich. Obwohl der Mann verheiratet ist, lassen sich beide auf eine Beziehung ein, doch eine fortschreitende Parkinson-Erkrankung stellt die junge Liebe vor Herausforderungen. Romantisches Melodram über die Kraft der Liebe und die Verletzlichkeit des Älterwerdens, zwar nicht übermäßig problematisiert, aber doch mit realistischem Blick auf Hintergründe. Trotz des idealisierenden Grundtons ein vor allem durch das Zusammenspiel der Hauptdarsteller zartfühlender Film. - Ab 14.
Drama
Regie: Valeria Bruni Tedeschi
mit: Nadia Tereszkiewicz (Stella) · Louis Garrel (Patrice Chéreau) · Micha Lescot (Pierre Romans) · Sofiane Bennacer (Etienne) · Clara Bretheau (Adèle)
Frankreich/Italien 2022 | 126 Minuten | ab 12 | OmU
Mitte der 1980er-Jahre hat die Theaterschule im französischen Nanterre den Ruf einer radikalen Ausbildungsstätte. Unter den jungen Bewerbern für ein Schauspielstudium befindet sich auch eine Frau aus reichem Elternhaus, die als eine von zwölf Schülerinnen die Ausbildung beginnt. Neben den ersten Schritten auf der Bühne erlebt sie auch Liebe, Kummer, Versagensängste, Drogenprobleme und die Furcht vor AIDS. Das autobiographisch fundierte Drama der Schauspielerin Valeria Bruni Tedeschi setzt der eigenen Ausbildung ein Denkmal und weist einige amüsante und eindringliche Episoden auf. Allerdings weist der ausgefaserte Film auch banalere Sequenzen auf, die den Rückblick aus erster Hand auf ein Kapitel europäischer Theatergeschichte verwässern. - Ab 16.
Originalfassung mit Untertiteln
Drama
Regie: Emanuele Crialese
mit: Penélope Cruz (Clara) · Vincenzo Amato (Felice) · Luana Giuliani (Adriana) · Elena Arvigo (Patrizia) · María Chiara Goretti (Diana)
Italien/Frankreich 2022 | 99 Minuten | ab 12
In den 1970er-Jahren flüchtet sich eine Frau aus der gehobenen römischen Mittelschicht, die von ihrem Ehemann schamlos betrogen wird, in einen umso intensiveren Kontakt zu ihren drei Kindern, um mit der lieblosen Beziehung und der bürgerlichen Enge ihres Hausfrauenlebens klarzukommen. Die älteste Tochter, die sich in der Nachbarschaft als Junge ausgibt und das Frausein ablehnt, verschärft die Situation. Ein autobiografisch inspiriertes, mit surrealen Musik- und Tanzeinlagen durchwirktes Familienmelodram, das die Konflikte nicht zuspitzt, sondern eher flirrende Stimmungen zwischen Traum und Bedrückung beschwört. - Ab 16.
Drama
Regie: Asli Özge
mit: Luise Heyer (Henrike Koch) · Felix Kramer (Johannes Horn) · Christian Berkel (Erik Behr) · Timur Magomedgadzhiev (Ismail Sultanov) · Anne Ratte-Polle (Carolin Hahn)
Deutschland/Belgien 2022 | 119 Minuten | ab 12
Ein Berliner Mietshaus wird aufgrund eines nicht erklärten Vorfalls von der Polizei abgeriegelt. Gerüchte machen die Runde, Personen werden verdächtigt. Zudem ist die Nachbarschaft ohnehin gespalten, da das Haus kurz vor dem Verkauf steht und der neue Hausverwalter sie gegeneinander auszuspielen scheint. In Form einer Versuchsanordnung diagnostiziert das multiperspektivisch aufgebaute Drama ein soziales Klima, das von Entsolidarisierung, Spaltung und Rassismus geprägt ist. Die Hausgemeinschaft erscheint dabei als Mikrokosmos der Gesellschaft. Da jedoch der gesellschaftliche Befund von vornherein feststeht, gerät dem Film die Beweisführung recht durchsichtig. - Ab 16.
Romantische Komödie
Regie: Wes Anderson
mit: Jason Schwartzman (Augie Steenbeck) · Scarlett Johansson (Midge Campbell) · Tom Hanks (Stanley Zak) · Jeffrey Wright (General Grif Gibson) · Tilda Swinton (Dr. Hickenlooper)
USA 2023 | 106 Minuten | ab 12
In den 1950er-Jahren strandet ein Kriegsfotograf mit seinen Kindern in einer US-amerikanischen Wüstenstadt. Während der Vater mit einer Filmdiva und sein Sohn mit ihrer Tochter anbandelt, findet der Junior-Stargazer-Kongress statt, für den sich allerlei skurrile Gestalten im Dorf versammelt haben. Die mit mannigfaltigen Symmetrien, peinlich exakt geordneten Details, dem Einsatz von Split Screens und visuellen Spielereien bis zum Bersten gefüllte Komödie, setzt seine diversen Handlungs- und Metaebenen geschickt zu einem komplexen Gesamtkonstrukt zusammen, das jedoch mehr affektives Ausweichmanöver als komisch-melancholische Liebes- und Trauergeschichte ist. - Ab 14.
Drama
Regie: Christian Carion
mit: Line Renaud (Madeleine Keller) · Dany Boon (Charles) · Alice Isaaz (Junge Madeleine Keller) · Jérémie Laheurte (Raymond Haguenot) · Gwendoline Hamon (Denise Keller)
Frankreich 2022 | 91 Minuten | ab 12
Ein Pariser Taxifahrer übernimmt den Transport einer 92-jährigen Frau, die von ihrem Haus zu ihrer neuen Bleibe in einem Altersheim quer durch die Stadt gefahren muss. Auf der Fahrt animiert sie ihn zu einigen Umwegen und vertraut ihm Details aus ihrer Vergangenheit an, während sich auch der überarbeitete Fahrer mehr und mehr öffnet. Die gediegene Komödie um eine Zufallsgemeinschaft wird über weite Strecken vom Rhythmus der Taxifahrt getragen und verdankt ihrem blendenden Darsteller-Duo viele humorvolle wie anrührende Momente. Misslungen sind hingegen die Rückblenden, die in billiger Melodramatik schwelgen und den Film immer wieder aus dem Gleichgewicht bringen. - Ab 14.
Romantische Komödie
Regie: Emmanuel Mouret
mit: Sandrine Kiberlain (Charlotte) · Vincent Macaigne (Simon) · Georgia Scalliet (Louise) · Maxence Tual (Manu) · Stéphane Mercoyrol (Carlos)
Frankreich 2022 | 101 Minuten | ab 0
Eine alleinerziehende Mutter und ein verheirateter Familienvater lassen sich auf eine Affäre ein, die keine Verpflichtungen beinhalten soll. Über mehrere Monate versuchen sie, ihrer Liaison zwischen Offenheit und Versteckspiel immer neue Impulse zu verschaffen. Auf Dauer aber lässt sich ihre hermetische Zweisamkeit nicht aufrechterhalten. Geschmeidige romantische Komödie mit geistreichen Dialogen und einem exzellenten Darstellerduo, das über viele kurze Sequenzen hinweg die Paardynamik abwechslungsreich und spannend hält. Der Film konzentriert sich auf die Hauptfiguren, stellt moralische Aspekte zurück und überlässt sich ganz seiner sympathischen Leichtigkeit. - Ab 14.
Komödie
Regie: François Ozon
mit: Nadia Tereszkiewicz (Madeleine Verdier) · Rebecca Marder (Pauline Mauléon) · Isabelle Huppert (Odette Chaumette) · Dany Boon (Palmarède) · Fabrice Luchini (Gustave Rabusset)
Frankreich 2023 | 103 Minuten | ab 12
Eine angehende Schauspielerin wird in den 1930er-Jahren bei einem Vorsprechen von einem Theaterproduzenten belästigt, der unmittelbar danach ermordet wird. Die Mitbewohnerin der jungen Aktrice, eine Anwältin, überredet sie dazu, die Tat einzugestehen und sich vor Gericht wegen Notwehr freisprechen zu lassen. Durch die öffentliche Aufmerksamkeit werden beide Frauen schlagartig bekannt, erleben aber auch unverhoffte Folgen ihres Schwindels. Eine mit viel Lust an süffisanter Übertreibung in Szene gesetzte Hommage an US-Screwball-Comedys, die temporeich und mit einem großartigen Ensemble unterhält. Die Schieflagen im Verhältnis von Männern und Frauen werden überspitzt, aber durchaus ernsthaft aufgegriffen. - Ab 14.
Drama
Regie: Charly Hübner
mit: Dimitrij Schaad (Reiner) · Marc Hosemann (Morten de Sarg/Der Tod) · Anna Maria Mühe (Sophia) · Josef Ostendorf (G) · Lina Beckmann (Erzengel Michaela)
Deutschland 2023 | 98 Minuten | ab 12
Durch ein kommunikatives Missgeschick gerät die Chronik eines angekündigten Todes zu einem Road Movie quer durch Deutschland, weil eine Manifestation des Todes sich im Fall eines Altenpflegers auf eine befristete Ausnahme einlässt. Ein ehrgeiziger Tod-Kollege funkt den beiden jedoch dazwischen. Die nach einer gleichnamigen Romanvorlage inszenierte Groteske wertet mit einem vorzüglichen Ensemble die dünne Geschichte auf. Mit kühner Offenheit fürs Schrullige und einer unsentimentalen Verspieltheit entwickelt sie eine dem Thema angemessene Tiefe sowie ein echtes Gespür für die Komik der Existenz. - Ab 14.
Tragikomödie
Regie: Aki Kaurismäki
mit: Alma Pöysti (Ansa) · Jussi Vatanen (Holappa) · Janne Hyytiäinen (Huotari) · Nuppu Koivu (Liisa) · Matti Onnismaa
Finnland 2023 | 81 Minuten | ab 12
Eine vom Glück nicht verwöhnte Frau verliert ihren Job im Supermarkt, weil sie abgelaufene Lebensmittel mitnimmt. Ein depressiver Mann verliert seine Arbeit, weil er trinkt. Beide begegnen sich in einer Karaoke-Bar, finden aber erst nach vielen Hindernissen zueinander. In die späte Erweiterung der „Proletarischen Trilogie“ (1986-1990) von Aki Kaurismäki dringen immer wieder Nachrichten vom Krieg in der Ukraine, doch das Politische findet sich im Privaten und die Suche nach dem Glück passiert in einer trostlosen Wirklichkeit. Ein lakonisch-minimalistisches Meisterwerk als zeitloses Plädoyer für Zuneigung und Solidarität. - Sehenswert ab 14.
Drama
Regie: Rainer Kaufmann
mit: Senta Berger (Marianne) · Günther Maria Halmer (Günter) · Konstantin Wecker (Heinz) · Sushila Sara Mai (Frau Pichelrieder) · Yasin el Harrouk (Firat Burcak)
Deutschland 2023 | 94 Minuten | ab 6
Ein seit fünfzig Jahren verheiratetes Paar ist sich in vergifteter Zweisamkeit innig zugetan und kämpft routiniert mit den Hässlichkeiten seiner Existenz. Bis es Pillen ausprobiert, die für kurze Zeit das Gedächtnis sensibilisieren. Prompt erinnern sich die beiden an die Anfänge ihrer Beziehung, geraten in Feierlaune und schwören sich ewige Liebe. Doch die Furcht vorm Verschwinden der romantischen Intimität erweist sich als neue Belastung. Ein kurzweilige, von den beiden Darstellern wunderbar entfaltete Beziehungskomödie, die jedoch vor dem Realitätsprinzip zurückschreckt und lieber dem Happy End eines innigen Lebensabends frönt. - Ab 14.
Drama
Regie: Luc Besson
mit: Caleb Landry Jones (Douglas) · Christopher Denham (Ackerman) · Marisa Berenson (Aristokratin) · Michael Garza (Juan) · Clemens Schick (Mike Munrow)
Frankreich/USA 2023 | 114 Minuten | ab 16
Ein an den Rollstuhl gebundener Mann wird mit Schusswunden im Rücken auf der Flucht in einem Lastwagen voller Hunde festgenommen. In Rückblenden entfaltet sich seine Lebensgeschichte, die von schweren Misshandlungen und einer besonderen Bindung zu Hunden geprägt ist. Mit einem wilden Mix aus Stilen und Genres will der Film Passionsgeschichte, Psychodrama mit Drag-Elementen, Superheldenfilm mit Hunden, Actionstück und alberne Komödie in einem sein. Trotz seines küchenpsychologischen Fundaments und mancher haarsträubender Klischees versprüht der Film einige Funken. Herzstück sind dabei das intensive Spiel des Hauptdarstellers und die raffinierten Action-Choreografien rund um die spektakulären Kunststücke der Hunde. - Ab 16.
Road Movie
Regie: Niels Arden Oplev
mit: Sofie Gråbøl (Inger) · Lene Maria Christensen (Ellen) · Anders W. Berthelsen (Vagn) · Søren Malling (Andreas) · Luca Reichardt Ben Coker (Christian)
Dänemark/Frankreich 2022 | 106 Minuten | ab 12
Eine schizophrene Frau reist mit ihrer Schwester und deren Mann auf einer geführten Tour mit dem Bus nach Paris, wo sie dreißig Jahre zuvor eine unvergessliche Zeit verbrachte. Unterwegs und vor Ort mischt sie mit ihrer schonungslosen Offenheit die Mitreisenden auf, es kommt aber auch zu unerwarteten Annäherungen. Ein tragikomisches Road Movie, grandios gespielt und behutsam inszeniert, das zwischen Empathie und Pathos, Klischees und Wahrhaftigkeit die Balance wahrt. Ebenso berührendes wie verstörendes Wohlfühlkino. - Sehenswert ab 14.